Hermann Sudermann war nicht nur einer der erfolgreichsten Dramatiker seiner Zeit, sondern vor allem auch ein lebens- und wirkungsvoller Erzähler von Rang. Einen "Balzac des deutschen Ostens" hat ihn bewundernd Paul Fechter genannt und in der Tat entfaltet sich Sudermanns Talent unmittelbar anschaulicher Schilderung am imponierendsten da, wo er die ostpreußische Heimat zum Schauplatz des Geschehens macht.
Auf Gutshöfen und in Moorkaten, zwischen Haff und Heide spielen seine Geschichten unter so genannten "kleinen Leuten" zumeist, dennoch - wie bei Sudermanns Zeitgenossen Gerhart Hauptmann - sich weitend, über alle regionalen Begrenzungen hinaus, in die Höhen und Tiefen menschlich allgemein gültiger Schicksalhaftigkeit. So in den berühmten, schon klassisch zu nennenden "Litauischen Geschichten" aus dem Jahre 1917, in denen viele den Gipfelpunkt von Sudermanns Schaffen sehen.
Der Autor
Hermann Sudermann, geboren 1857 in Matziken, Kr. Heydekrug/Memelland, gestorben 1928 in Berlin. Erfolgreicher Dramatiker ("Heimat", "Schmetterlingsschlacht", "Johannisfeuer") und Erzähler ("Frau Sorge", "Der Katzensteg", "Das Bilderbuch meiner Jugend") des Naturalismus. Die "Litauischen Geschichten" vom Leben einfacher Menschan stehen in der Tradition des bürgerlichen Realismus.
Langen/Müller, 1998, 192 S.
9,90 Euro
Hardcover
ISBN: 978-3-7844-2278-7
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