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Übersicht - Reiseziele - Mittlelamerika - Mexiko

Brigitte Hamann
Mit Kaiser Max in Mexiko
Aus dem Tagebuch des Fürsten Carl Khevenhüller 1864-1867


Alles hatte 1862 mit der Entsendung französischer Interventionstruppen nach Mexiko begonnen, aus relativ fadenscheinigen Gründen, wie man heute weiss. Napoleon III spekulierte auf Mexiko als Gegenmacht zu den USA, die ohnehin durch den gerade stattfindenden Sezessionskrieg geschwächt waren. Ein Kaiser sollte her, und die Krone wurde Erzherzog Maximilian, Bruder des Kaisers Franz-Joseph, angeboten. Maximilian, offensichtlich ein Träumer, reiste mitsamt seiner Gattin, der belgischen Königstochter Charlotte, 1864 nach Mexiko und liess sich krönen. Entgegen seiner festen Überzeugung wollten jedoch die wenigsten Mexikaner einen habsburgischen Kaiser zum Regenten, und abgesehen davon hatten die Franzosen das Land nicht im Griff. Die republikanischen Truppen des verjagten Präsidenten Benito Juárez hielten nach wie vor den Norden des Landes.

Im Gefolge eines österreichischen und belgischen Freiwilligenkorps landet nun Carl Khevenhüller in Mexiko. Seine Tagebücher, ein zufälliger Fund der Autorin, berichten von dem Leben als k.u.k.-Offizier in Mexiko, den ständigen Rangeleien und Rivalitäten mit den französischen Truppen und den immer aussichtsloseren Kampf gegen die Republikaner. Khevenhüller schreibt als pflichtbewusster Soldat, erinnert ein wenig an Ernst Jünger und dessen "Stahlgewitter". Seine Aufzeichnungen sind spannend zu lesen, und doch scheint er sich der Situation, in der sich befindet, nicht richtig bewusst zu werden. Mexiko zu Zeiten Maximilians ist nicht mehr das Mexiko der Conquista, als es noch einer Handvoll Spanier gelingen konnte, Abertausende von Azteken zu massakrieren. Die Situation erinnert im Gegenteil an Ereignisse der jüngsten Zeit: Vietnam, Afghanistan.

Der amerikanische Sezessionskrieg endet, und die USA unterstützen nun verstärkt, wen wundert's, Benito Juarez. Napoleon versucht sich daraufhin klammheimlich aus der Affäre zu ziehen und ordert den Rückzug der französischen Truppen an. Maximilian verbleibt mit einem Restkontingent, darunter Khevenhüller und seine Husaren. Es fehlt an Geld und Ausrüstung, und Kaiserin Charlotte reist nach Europa, um Unterstützung einzufordern. Was man ihr verweigert. Das mexikanische Abenteuer ist für die europäischen Grossmächte vorbei. Kurz darauf verfällt Charlotte unheilbar dem Wahnsinn. Kaiser Maximilian wird schliesslich in Querétaro gefasst und 1867 standrechtlich erschossen, paradoxerweise aufgrund eines Gesetzes, das er selbst beschlossen hatte.

Piper Verlag, 2001, 310 S.
11,90 Euro
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-23154-1


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